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  • Jüdischer Besitz

  • Aufnahme um 1951 - rechts: Altes Rimbacher Rathaus; halblinks: Haus von Cilly Oppenheimer

    Altes Rimbacher Rathaus

    Das alte Rimbacher Rathaus wurde 1771 gebaut, ein schlichter, aber ansprechender Fachwerkbau (im Bild rechts). Der um 1830 geplante Abriss kam nicht zustande, Sanierungen erfogte 1832 und 1936. 

    1940 "erwarb" die Gemeinde das benachbarte Wohnhaus (halblinks), um neue Diensträume einzurichten, wie auf der kleinen GeoNaturpark Tafel an der Rathaustreppe zu lesen ist. Nicht erwähnt wird auf dieser Tafel, dass das "erworbene" Wohnhaus der Jüdin Cilly Oppenheimer gehörte, die !940 nach Gurs deportiert und 1942 in Auschwitz umgebracht wurde. 

    !955/56 wurden beide Rathäuser abgerissen, um auf den Grundstücken von David und Oppenheimer das neue Rathaus (Dorfgemeinschaftshaus) zu bauen.

  • Lageplan der David'schen Ölmühle vom 11.9.1922

    Rathaus steht auf ehemaligem jüdischem Besitz


    Deutlich auf dem Lageplan von 1922 ist zu erkennen:
    Das jetzige Rimbacher Rathaus steht auf den ehemaligen Grunstücken von Cilly Oppenheimer, die 1940 nach Gurs deportiert und 1942 in Auschwitz umgebracht wurde – sowie von Johanna und David David, die 1942 in Piaski umkamen. In der David'schen Ölmühle wurde von 1919 bis 1935 Speiseöl produziert, sie wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. 
    Der Verein „Erinnern – Gegen das Vergessen“ schlägt vor, den Platz hinter dem Rathaus in „David-Platz“ zu benennen.

  • Lageplan der David'schen Ölmühle vom Dezember 1924

    David'sche Ölfabrik 1919-1935


    Betriebserläuterung der Ölfabrik von der Firma Nilgen, Neuss am Rhein

    vom 10. November 1924

    Bei der für die Firma Odenwälder Ölfabrik D. David, Rimbach i/Odw. projektierten Anlage handelt es sich um die Errichtung einer Ölraffinerie, welche es ermöglicht aus den durch Pressung erhaltenen Rohölen durch einen Raffination-Prozess Öl zu erhalten, welche zum Zwecke der menschlichen Ernährung als Salatöle, Speiseöle und zur Erzeugung von Margarine geeignet sind. Dieser Raffinationsprozess besteht darin, dass man die Rohöle, welche einen gewissen Prozentsatz von freien Fettsäuren enthalten, durch Behandlung mit stark verdünnter Natron-Lauge von diesen Fettsäuren befreit …

    Die Möglichkeit einer Explosion ist (daher) vollständig ausgeschlossen. Die zur Behandlung des Öls in allen Stadien erforderliche Dampfmenge wird in einem gesonderten Raume in einem Dampfkessel erzeugt. Alle von der Fabrikation entfallenen Abwässer passieren vor dem Verlassen der Fabrik entsprechend eingerichtete Klärgruben, um sie von den eventuell noch anhaftenden Ölteilchen zu befreien. Sie verlassen die Fabrik in einem durch reines Wasser so stark verdünnten Zustande, dass sie keine schädliche Wirkung ausüben können. Mit dem Dämpfen ist der Raffinations-Prozess erledigt, und die gelangen die raffinierten Öle direkt in den Konsum.

  • Ehemalige Rimbacher Synagoge
    Quelle: Wikipedia
    Seit 1952/53 katholische Kirche

    Rimbacher Synagoge

    Um 1830 war die alte Rimbacher Synagoge in der Brunnengasse 6 zu klein geworden, sodass die jüdische Gemeinde Rimbach einen Neubau plante. Sie erwarb eines der baufälligen Hofhäuser an der Schloßstraße/Heinzenwiesenweg und begann nach dem Abriss um 1835 mit dem Neubau einer Synagoge, die 1840 eingeweiht wurde. Der Zugang lag im Heinzenwiesenweg. Ein Treppenaufgang führte vom Synagogenvorraum zur Frauenempore. Im Betraum gab es 120 Sitzplätze für Männer und auf der Empore 84 Sitzplätze für Frauen.

    Die Inneneinrichtung der Rimbacher Synagoge wurde in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört. Mit Beil und Knüppel wurde das Mobiliar zusammengeschlagen, die Bänke wurden mit Benzin übergossen und angezündet und die drei Kristallleuchter riss man von der Decke. Wertvolle sakrale Geräte verschwanden in dieser Nacht. Unter Drohungen wurde am 10.11.1938 der letzte Vorstand der jüdischen Gemeinde, Max Weichsel, David Weichsel und Leo Wetterhahn (für Jakob Westheimer) gezwungen, ihr Gotteshaus für null Reichsmark an die Ortsgemeinde zu verkaufen.

    Die Ortsgemeinde Rimbach nutzte das Gebäude nach 1938 zunächst als Feuerwehrgerätehaus. Dann verkaufte sie das Gebäude 1940 für 2600 Reichsmark an Adam Schuster, der die Räume als Lager für "Kraftwagen" nutzte. Nach Klärung des Restitutionsverfahrens kam das Gebäude 1951 in den Besitz der katholischen Pfarrgemeinde, die es 1952/53 zu einer katholischen Kirche umbaute.



  • Löb Kahn'sche Stiftung

    Die Ortsgemeinde Rimbach enteignete am 6. Januar 1939 die schon 1861 von Löb Kahn und seiner Ehfrau Karoline gegründete Löb Kahn'sche Stiftung, die bedürftige Juden und Christen durch Darlehen unterstützte. Die Enteignung des Vermögens von rund 3000 Reichsmark wurde mit „Steuerschulden“ der jüdischen Einwohner begründet.
    Der verarmten Gemeinde, die kaum noch Arbeit und Verdienstmöglichkeiten hatte, wurden auch die Rechnungen für die Instandsetzung der in der Reichspogromnacht entstandenen Schäden der Synagoge und der in dieser Nacht demolierten Wohnungen aufgebürdet.



  • Jüdische Hausbesitzer in Rimbach ab 1820

    Zusammengestellt nach den Brandkatastern und dem Grundbuch für Rimbach.
    Die Zahlen in Klammern sind die Hausnummern der Jahre 1820/1842/1885.

  • Jüdische Hausbesitzer in Rimbach um 1933


  • Jüdische Häuser in Rimbach um 1933 - Anzahl der Personen