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  • Stolpersteine

    "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", zitiert Gunter Demnig den Talmud. 

    Die zukünftigen Stolpersteine in Rimbach sollen an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in unserer Odenwaldgemeinde erinnern. Im Rahmen dieses Projekts werden kleine Gedenksteine, sogenannte Stolpersteine, in das Straßenpflaster eingelassen. Jeder Stolperstein trägt eine Messingplatte mit dem Namen, Geburtsjahr und Schicksal der betreffenden Person.

    Diese dezentralen Denkmäler schaffen eine physische und emotionale Verbindung zu den individuellen Geschichten der Verfolgten und machen die Geschichte direkt im alltäglichen Raum sichtbar. Das Projekt dient nicht nur der Erinnerung, sondern auch als Mahnung gegen das Vergessen und als Aufruf zur Toleranz und Menschlichkeit.

    Die Stolpersteine der Rimbacher Familie Hamburger liegen in Worms, die der Rimbacher Familie Weichsel in Frankfurt. In Rimbach liegen noch keine Stolpersteine.
  • Stolpersteine Worms
  • Weichsel, Recha, David und Herbert

    David Weichsel war der Sohn von Löb (Gumbe) Weichsel und Fanny geb. Westheimer, in Rimbach/Odenwald. Seine Geschwister waren Moses, geboren 1872, Jette, geboren 1875, Louis, geboren 1876, Mathilde, geboren 1877, Betty, geboren 1881, und Helene, geboren 1887. David Weichsel absolvierte nach der Volksschule eine kaufmännische Ausbildung. Er heiratete Recha Löwenthal aus Hösbach. Die beiden hatten drei Söhne: Erich, geboren 1920 (+1921), Herbert, geb. 1922 und Kurt-Manfred, geboren 1926.

    Die Eheleute betrieben mit zwei Angestellten in ihrem Haus in Rimbach, Staatsstraße 16 (heute Gardinen Jakob), einen Kolonialwarenhandel. Nach der Volksschule absolvierte der Sohn Herbert 1936 bis 1938 eine Ausbildung zum Polsterer und Sattler bei der Firma „Prügmann“ in Weinheim. Danach war er dort kurzzeitig Geselle, 1938 verlor er aufgrund der Verfolgung seinen Arbeitsplatz. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Haus der Familie gestürmt und sämtlicher Hausrat geplündert und zerstört. David und Recha wurden misshandelt und mussten in ihrer Nachtkleidung aufs offene Feld flüchten. Ab 16. November 1938 war David Weichsel fünf Wochen bis zum 21. Dezember im Konzentrationslager Dachau interniert (Häftlingsnummer 30244). Die Familie zog bzw. flüchtete am 29. Dezember 1938 nach Frankfurt, Hebelstraße 13/II. Herbert arbeitete in einer Ziegelfabrik, er wurde am 08. Oktober 1940 erfasst und am 11.11.1941 nach Minsk, Weißrussland deportiert. Kurt-Manfred Weichsel entkam im Alter von 12 Jahren am 05. Januar 1939 mit einem Kindertransport von Frankfurt in die Schweiz und lebt seit Kriegsende in Belgien.

    Quelle: Gebhard, Wolfgang: Geschichte der Rimbacher Juden, Rimbach 1987
  • Recha Weichsel, geb. Löwenthal
    Herbert Weichsel
    David Weichsel