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  • Historische Daten für den Rundgang durch Rimbach


  • Nationalsozialismus in Rimbach

    Die Rimbacher Ortsgruppe der NSDAP wurde am 5.5.1930 gegründet.
    Unter den 9 Gründungsmitgliedern waren
    1. der evangelische Pfarrer Walther Anthes
    2. der Sohn des Bürgermeisters, Heinrich Schäfer (Ingenieur)
    3. der spätere Ortsgruppenleiter Peter Trautmann (Postagent).

    Weitere Gründungsmitglieder waren
    4. Heinrich Trautmann (Landwirt)
    5. Georg Trautmann (Landwirt) 
    6. Martin Christ (Hilfsarbeiter) 
    7. Gustav Schenk (Hilfsarbeiter) 
    8. Georg Jakob (Kraftfahrer)
    9. Hans Bechtel (Dipl. Ingenieur).

    Die Rimbacher SA* gründete sich im Mai 1931, die Rimbacher Hitlerjugend am 15. Oktober 1931, die Rimbacher SS* wurde am 15.02.1932 gegründet. Die NS-Frauenschaft folgte am 20.06.1932. Die Gründungen der SS und SA erfolgten im Pfarrhaus. 

    Die Rimbacher NSDAP-Ortsgruppenleiter waren:

    Heinrich Schäfer: 05.05.1931–14.01.1933
    Adam 3. Kadel: 14.01.1933–16.03.1933
    Peter Dölp: 16.03.1933–20.08.1936
    Peter Trautmann: 20.08.1936–08.05.1945

    In Rimbach hatten mindestens 189 Einwohner das Parteibuch der NSDAP, mindestens 49 Rimbacher Männer waren Mitglied der SA, mindestens 39 Rimbacher waren Mitglied der SS und mindestens 15 Rimbacher Frauen waren Mitglied der NS-Frauenschaft (Namensliste ist beim Verein vorhanden).

    Reichstagswahl 14.9.1930
    Wahlbeteiligung: ca. 75%
    NSDAP: 336 Stimmen / 32%

    Landtagswahl Hessen 15.11.1931

    Wahlbeteiligung ca. 80 %
    NSDAP: 571 Stimmen / 53,4 %
     
    Reichstagswahl am 31.7.1932
    Wahlbeteiligung: 94 %
    NSDAP: 672 Stimmen / 53,1 %

    Reichstagswahl 29.3.1936
    Rimbach: 1289 für den Führer, 7 gegen den Führer
    Zotzenbach: 550 für den Führer, 3 gegen den Führer

    Außer der NSDAP waren keine weiteren Parteien zugelassen
    aus Der "Volksgenosse" vom 30.3.1936
     
    Zwischen Rimbach und Fahrenbach auf der rechten Seite (früher „Gasthaus zur Sommerfrische“, Fahrenbacher Straße 147) befand sich der sogenannte Bierkeller, in dem politische Gegner gefoltert wurden (siehe Zeugenaussagen im Anhang). Dort wurde auch die fünfköpfige Familie des Lokalbetreibers erhängt aufgefunden.

    *SA (Sturmabteilung), hellbraune Uniformen, wurde 1921 als paramilitärische Abteilung der NSDAP zur Bekämpfung der politischen Gegner gegründet. 

    *SS (Schutzstaffel), schwarze Uniformen, entwickelte sich aus der Leibgarde Hitlers, Kaderorganisation der Nationalsozialisten, die u. a. den Völkermord an die europäischen Juden und Jüdinnen plante, organisierte und ausführte. Die SS organisierte ab Sommer 1941 Massenerschießungen der jüdischen Bevölkerung und nach der Wannseekonferenz im Januar 1942 die Massenvernichtung in den Gaskammern.





  • Massenaufmarsch in Rimbach 1933

    Gigantische Massenaufmärsche, präzise inszeniert wie Gottesdienste, gehörten zum Ritual der von den NS-Machthabern veranstalteten Feiern.

    Der erste große Aufmarsch der HJ Anfang Juli 1933 stand in Verbindung mit der Eingliederung der Pfadfinderbünde und der evangelischen Jugendverbände. Gleichzeitig fand die Übernahme einer beträchtlichen Anzahl von Schülern ins Jungvolk statt. Die Aufnahme auf dem Zimmerplatz („Horst-Wessel-Platz“) zeigt im inneren Kreis die SA (links), die politischen Leiter (an der Einmündung der Brunnengasse) sowie die neu verpflichteten Kinder und Jugendlichen. Rechts außen HJ und BDM. Den äußeren Kreis bilden Zuschauer, die das Absingen des Deutschlandliedes und des Horst-Wessel-Liedes unterstützen.

    Auf dem Zimmerplatz war, verbunden mit dem Hissen der neuen Reichssymbole auf den öffentlichen Gebäuden, am 6. März bereits die schwarzrotgoldene Fahne der Republik verbrannt worden.
  • Nationalsozialismus

    Chronik der NSDAP Rimbach/Odw.


    Pfarrarchiv, Montag, 02.02.1987
    „Im Ausblick auf das Jahr 1933 soll nunmehr eine chronologische Übersicht über die politische Vergangenheit der letzten Jahre in unserer Gemeinde gegeben werden. Diese Übersicht kann sinngemäß nur eine Geschichte der Bewegung sein, so wie sie sich im zähen Kampfe hier durchgesetzt hat …“

    Diese Chronik bietet einen Einblick in die Aktivitäten der NSDAP in Rimbach, welche Sie hier im PDF nachlesen können.





  • Der Festumzug zum „Tag des Bauern“ (Erntedankfest) am 1. Oktober 1933 wurde zu einer eindrucksvollen Demonstration der Nationalsozialisten. An der Spitze der 2. Abteilung marschierte die SA-Kapelle, es folgten Bürgermeister Treusch, Ortsgruppenleiter Dölp und Pfarrer Anthes (mit Zylinder) sowie weitere NS-Funktionäre. Ihnen schlossen sich die Kriegsopfer an.

    Quelle: Karl-Ludwig Schmitt: Rimbach im Odenwald – Ein Streifzug durch die Ortsgeschichte mit Bildern aus vergangenen Tagen




  • Rimbacher SA Reserve 1933

    Quelle: Karl-Ludwig Schmitt: Rimbach im Odenwald – Ein Streifzug durch die Ortsgeschichte mit Bildern aus vergangenen Tagen